
Motivation ist ein zentrales Thema in Organisationen. Doch viele Unternehmen setzen noch immer auf äußere Anreize wie Boni, Druck oder enge Kontrolle. Kurzfristig mag das funktionieren, langfristig führt es jedoch oft zu Demotivation, innerem Rückzug oder sogar Burnout.
Die psychologische Forschung zeigt seit Jahrzehnten, dass Motivation viel tiefer verankert ist. Menschen sind dann engagiert, kreativ und leistungsfähig, wenn bestimmte psychologische Grundbedürfnisse erfüllt sind. Genau hier setzt die Self-Determination Theory (SDT) von Edward Deci und Richard Ryan an – eine der weltweit am besten erforschten Motivationstheorien.
Die SDT beschreibt drei universelle psychologische Grundbedürfnisse, die in allen Kulturen und Lebensbereichen von Bedeutung sind:
Wenn diese Bedürfnisse erfüllt sind, entsteht intrinsische Motivation. Mitarbeitende sind engagierter, widerstandsfähiger und entwickeln Eigeninitiative. Werden sie dagegen über längere Zeit frustriert, nehmen Stress, Demotivation und Fluktuation zu.
Führung, die motiviert, beginnt nicht mit Methoden oder Tools, sondern mit der inneren Haltung gegenüber Menschen.
Wer seinem Gegenüber mit dem Grundsatz „Ich bin ok – du bist ok“ begegnet, schafft die Grundlage für Vertrauen und Respekt. Diese Haltung öffnet den Raum, in dem Autonomie, Kompetenz und Verbundenheit überhaupt entstehen können.
Führungskräfte, die so denken und handeln, vermitteln:
Eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Übung kann Führungskräften helfen, die drei Grundbedürfnisse im Alltag bewusster wahrzunehmen und gezielt zu fördern.
Schritt 1: Selbstreflexion
Stelle dir folgende Fragen – oder lade dein Team dazu ein:
Schritt 2: Austausch und Perspektiven
Schritt 3: Umsetzung
Diese Übung macht die Theorie erlebbar. Sie zeigt Führungskräften, dass es oft kleine Veränderungen sind – mehr Wahlmöglichkeiten, ehrliches Feedback, echte Gespräche –, die große Wirkung entfalten.
Die Self-Determination Theory verdeutlicht: Motivation ist kein Zufall. Sie entsteht, wenn Führungskräfte die drei Grundbedürfnisse Autonomie, Kompetenz und Verbundenheit ernst nehmen und bewusst fördern.
Wer mit einer Haltung von Respekt und Augenhöhe führt, stärkt nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch die mentale Gesundheit und den Zusammenhalt im Team.